Zwischen Ökologie und Technologie passt kein „oder“

Der Entwurf der EU-Kommission für eine evidenzbasierte Regulierung von Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren gezüchtet wurden, kommt zur rechten Zeit. Pestizidreduktion, Klimaanpassung und Welternährung erfordern den Einsatz neuer und schneller Technologien in der Landwirtschaft. Zwischen Ökologie und Technologie passt kein „oder“.

Es ist längst überfällig, dass Pflanzen, die auch auf natürliche Weise und durch „klassische“ Züchtungsmethoden entstehen könnten, auch wie solche reguliert werden. Europa zieht hier nun endlich mit anderen Regionen gleich. Hinsichtlich der Sicherheit gibt es keine Unterschiede, wie die Risikoforschung auf umfassender wissenschaftlicher Basis immer wieder bestätigt hat.

Die bisherige EU-Gesetzgebung von vor 20 Jahren hatte zuletzt die Entwicklungen neuer Züchtungsmethoden und den wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht mehr abgebildet und genetisch Gleiches gesetzlich ungleich reguliert.

Mithilfe der neuen gentechnischen Methoden sollte nun in Europa schnell an nachhaltigeren Sorten und Anbauweisen geforscht werden. Insbesondere für die starke öffentliche Forschung entstehen neuen Chancen.

Es ist sehr zu begrüßen, dass der Vorschlag die Regulierung an nachhaltige Eigenschaften knüpft und bei dem Saatgut durch eine verbindliche Kennzeichnung dem Ökolandbau durch Transparenz eine Gewähr für die Koexistenz gibt. So wird Wahlfreiheit der Verbraucher*innen mit Leben gefüllt.

Auch richtig ist es, die Regulierung von Pflanzen, die durch alte gentechnische Methoden wie der Transgenese gezüchtet wurden, nicht der Züchtung mittels Mutagenese gleichgesetzt werden. Hier wird aus guten Gründen dem Vorsorgeprinzip gefolgt.