In der Medizin wird seit jeher darüber gestritten, welches Verständnis von Wissenschaftlichkeit wir darin haben wollen. Die Grünen haben an dieser Diskussion traditionell einen großen Anteil. Mit der international anerkannten Evidenzbasierten Medizin bietet sich der Vorteil, dass es letztlich nicht mehr entscheidend ist, woher ein Verfahren, ein Mittel oder eine Ansicht rührt, solange man genug und überzeugende Belege für die Wirksamkeit und den konkreten Patient*innennutzen liefern kann. Was wirklich wirkt ist Medizin, alles andere keine Alternative dazu. Doch das Gesundheitssystem krankt traditionell nicht nur an einem teilweise zweifelhaften Verständnis von Wissenschaft und Evidenz, sondern auch an der Überlastung. Das Menschenferne, Effizienzgetrimmte in der Humanmedizin macht Behandelten und Behandelnden das Leben schwer. Wir finden, eine grundlegende Reformation ist spätestens seit der Pandemie dringend geboten.